Szene für Szene vermittelt Wollf wohldosiert ihre Informationen und erzählt von der, obwohl es auf den ersten Blick gar nicht den Eindruck macht, von der unverbrüchlichen Beziehung zwischen Lev und Kato. Von ihrem Gehen und seinem Bleiben, auch stellvertretend für die Zeit nach dem Zusammenbruch des Ostblocks, nach dem Sturz Ceaușescus, da viele sich auf den Weg gen Westen machten und die Daheimgebliebenen sich geradezu rechtfertigen müssen, warum sie nicht auch gehen. Wolffs macht das mit einer Prosa, die zurückhaltend, leise wirkt, die präzise, poetisch und schlichtweg schön ist und einen melancholischen Grundton hat.
Gerrit Bartels rezensiert Lichtungen.