Iris Wolff vertraut mit schlafwandlerischer Sicherheit ihrem schlanken Stil, der jeder Nebenfigur – dem Grossvater Ferry, der früh nach Wien ausreiste, oder dem Waldarbeiterchef Imre, der seine Tochter in jungen Jahren verlor – Respekt zollt und Würde verleiht. Ob sie die geheimnisvoll-düstere rumänische Landschaft einfängt oder von Schwangerschaften, Verrat oder Seelenleid erzählt, nie verlässt sie ihren gleichmütigen, nicht ins Kitschige abgleitenden Erzählton, der das Unausgesprochene zwischen den Zeilen heraufbeschwört.
Rainer Moritz rezensiert Lichtungen.
FAZ Bücher-Podcast
Eine Freundschaft über die Jahrzehnte, das Leben in einem preisgegebenen Land, ein Roman, der rückwärts erzählt wird: Iris Wolff spricht über ihr Buch „Lichtungen“.
Gespräch mit Maria Wiesner und Fridtjof Küchemann.
Stuttgarter Zeitung
Der Kunstgriff, dass sich das jeweils gegenwärtige Handeln der Personen erst erschließt, je mehr man von ihrer Vorgeschichte erfährt, lässt auf verblüffende Weise Kierkegaards Erkenntnis anschaulich werden, dass man vorwärts lebt und rückwärts versteht. […] In von feinsten Sinneswahrnehmungen gesättigten Momentaufnahmen erwachen Verhältnisse zum Leben, die sich weigern, weder in einer Logik des Fortschritts, noch in sentimentaler Verklärung aufzugehen. Jeder dieser Abschnitte trägt sein eigenes Schwergewicht in sich und ist doch Teil eines Ganzen.
Stefan Kister rezensiert Lichtungen.
Bietigheimer Zeitung
Das Schwimmen gegen den Strom der Tage und Jahre ist gewiss das Betörendste an diesem Prosakunstwerk der leisen Töne.
Georg Leisten rezensiert Lichtungen.
Sounds & Books
Die Meisterin des impressionistischen Realismus: Iris Wolff eröffnet das literarische Jahr mit einem fabelhaften Roman über eine langjährige Liebe und Freundschaft.
Gérard Otremba über Lichtungen.
Leseschatz
Ein zeitloses Wunderwerk, das berührt und mit einer Leichtigkeit mit Schattierungen und Farben hantiert. Der ganze Roman ist wie ein Kunstwerk, das beim ganz genauen Hineinschauen immer mehr von sich preisgibt.
Hauke Harder über Lichtungen.
Siebenbürgische Zeitung
Gehen, Bleiben, Leben und Erinnern: Iris Wolff bleibt in ihrem neuen Buch eine literarische Wanderin.
Roland Barwinsky über Lichtungen.
FAZ
„Lass uns keine Sätze mit ‚früher‘ beginnen“, regt Kato an, als sie Lev wiederbegegnet. Danach geht es im Roman immer weiter ins Früher zurück, denn „es gab ein Früher, in dem sie fast alles voneinander gewusst hatten, und das, was jetzt war, musste sich den Vergleich damit gefallen lassen“. Wir als Publikum wissen da noch nichts darüber. Doch das wird sich ändern, und die Art, wie Iris Wolff uns dabei ins Früher führt, hält jeden Vergleich aus. Ein großartig gegenwärtiges Buch.
Andreas Platthaus rezensiert Lichtungen.
Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien
Iris Wolff horcht hinein in die Geräusche der Zeit, macht Klänge aus, selektiert, verdichtet und formt sie in einer harmonisch wirkenden Sprache; schafft es, die Leserschaft in jenem Fluss der Worte und deren Sound mitzunehmen und zuweilen bei ihr Resonanzklänge anzuregen. Poetisch anmutend transformiert die Autorin schonungslos tiefgründige Beobachtungen behutsam in einen Erzählstrang, berührt, eröffnet Perspektiven, bietet Lesefreude, die vom Alltag ablenkt und in diesem nachklingt.
Ortwin-Rainer Bonfert rezensiert Lichtungen.
Tagesspiegel
Szene für Szene vermittelt Wollf wohldosiert ihre Informationen und erzählt von der, obwohl es auf den ersten Blick gar nicht den Eindruck macht, von der unverbrüchlichen Beziehung zwischen Lev und Kato. Von ihrem Gehen und seinem Bleiben, auch stellvertretend für die Zeit nach dem Zusammenbruch des Ostblocks, nach dem Sturz Ceaușescus, da viele sich auf den Weg gen Westen machten und die Daheimgebliebenen sich geradezu rechtfertigen müssen, warum sie nicht auch gehen. Wolffs macht das mit einer Prosa, die zurückhaltend, leise wirkt, die präzise, poetisch und schlichtweg schön ist und einen melancholischen Grundton hat.
Gerrit Bartels rezensiert Lichtungen.
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