Iris Wolff vertraut mit schlafwandlerischer Sicherheit ihrem schlanken Stil, der jeder Nebenfigur – dem Grossvater Ferry, der früh nach Wien ausreiste, oder dem Waldarbeiterchef Imre, der seine Tochter in jungen Jahren verlor – Respekt zollt und Würde verleiht. Ob sie die geheimnisvoll-düstere rumänische Landschaft einfängt oder von Schwangerschaften, Verrat oder Seelenleid erzählt, nie verlässt sie ihren gleichmütigen, nicht ins Kitschige abgleitenden Erzählton, der das Unausgesprochene zwischen den Zeilen heraufbeschwört.
Rainer Moritz rezensiert Lichtungen.