Iris Wolff
So tun, als ob es regnet
Roman in vier Erzählungen
geb. Ausgabe € 18,– / E-Book € 15,99
166 Seiten
Otto Müller Verlag
ISBN 978-3-7013-1250-4 / erschienen März 2017
Taschenbuch-Ausgabe € 12,–
176 Seiten
Klett-Cotta Verlag
ISBN 978-3608984910 / erschienen Mai 2022
Der Erste Weltkrieg bringt einen österreichischen Soldaten in ein Karpatendorf. Eine junge Frau besucht nachts die „Geheime Gesellschaft der Schlaflosen“. Ein Motorradfahrer ist überzeugt, dass er sterben und die Mondlandung der Amerikaner versäumen wird. Eine Frau beobachtet die Ausfahrt eines Fischer bootes, das nie mehr zurückkehren wird. – Über vier Generationen des 20. Jahrhunderts und vier Ländergrenzen hinweg erzählt Iris Wolff davon, wie historische Ereignisse die Lebenswege von Einzelnen prägen. Zwischen Freiheit und Anpassung, Zufall und freiem Willen erfahren ihre Protagonisten: Es gibt Dinge, die zu uns gehören, ohne dass wir wüssten, woher sie kommen. Und es gibt Entscheidungen, die etwas bedeuten, Wege, die unumkehrbar sind, auch wenn wir nie wissen werden, was von einem Leben und den Generationen vor ihm bleiben wird.
Was mich als Leser besonders beeindruckt hat, war, wie taghell alles vor sich geht, wie leichtfüssig, wie unaffiziert von seinem eigenen Gewicht das Geheimnis Geheimnis bleibt, ohne der Krämerei zu verfallen.
Jan Snela anlässlich der Verleihung des Thaddäus-Troll-Preises 2019
So tun, als ob es regnet ist eine ganz wunderbare Geschichte über das seltsam spannungsvolle Verhältnis zwischen Heimat und Freiheit, das vor allem Menschen gut kennen, die auf ihren persönlichen Landkarten weite Strecken zurücklegen.
Paulus Hochgatterer anlässlich der Verleihung des ALPHA-Literaturpreises 2018
Vier in sich abgeschlossene, doch fein ineinander verwobene, sprachlich virtuose Erzählungen spannen in dieser atmosphärisch dichten Familiengeschichte einen zeitgeschichtlichen Bogen vom ersten Weltkrieg bis in die heutige Zeit.
Empfehlungsliste des Evangelischen Buchpreises 2018
Man möchte es laut hinausrufen; Hier glänzt Sprache auf, hier schreibt und erzählt jemand in einer Sprache, die poetisch funkelt. Hier ist ein Buch, das man nicht versäumen darf, das man nach der Lektüre für eine Weile an die Brust drückt, weil man es nicht loslassen will. Unbedingt lesen!
Gallus Frei-Tomic, Literaturblatt Schweiz, 8. Januar 2018
Auch so kann man eine Familienchronik erzählen, die auf Handtellergröße die Geschichte eines ganzen Landstrichs enthält: Man verfolgt in Zeitsprüngen vier Generationen, die in einem deutschsprachigen Dorf in Siebenbürgen aufwachsen, und ergänzt das dicht gewobene Erzählnetz um die Schicksale von Geschwistern und Nachkommen. Dieses brillante Kunststück vollzieht Iris Wolff in ihrem aus vier Erzählungen zusammengefügten Roman „So tun, als ob es regnet“ mit verblüffender Grazie und fein abgestimmter sprachlicher Könnerschaft.
Oliver vom Hove, Wiener Zeitung, 24. Dezember 2017
Ein Roman, aufgeteilt in vier Erzählungen, die allesamt so dicht und trotz aller Sprachverliebtheit stets unaufgeregt, nie unangemessen prätentiös geschrieben und so klug miteinander verwoben sind, dass „Roman in vier Strophen“ ein ebenso treffender Untertitel gewesen wäre.
Ulrich Thiele, CICERO.de, 22. Dezember 2017
Dieser Roman ist absolut lesenswert. Er ist ernst, umsichtig und wach, und gleichzeitig ist er sprachtrunken, bezaubernd und tröstlich. Kurz: wunderschön.
Klaus Hübner, Literaturblatt Baden-Württemberg, Oktober 2017
Viel vom poetischen Charme dieses Romans erklärt sich aus dem traumsicheren Sprachgefühl und guten Auge der Autorin für sprechende Momente und Details. Ruhig, reflektiert und intensiv erzählt die 1977 in Hermannstadt geborene, heute in Freiburg lebende Iris Wolff von Schönheit und Schrecken des Lebens in und außerhalb Siebenbürgens. […] Iris Wolff lässt ihre Leser erfahren,
was passiert, wenn nichts passiert – und findet starke Bilder für ihren die historische Erfahrung eines ganzen Jahrhunderts umspannenden Roman.Denis Scheck, persönliche Empfehlung auf der SWR Bestenliste, Juli 2017
Iris Wolff has written a genuine masterpiece with her novel, „So tun, als ob es regnet“.
Rainer Moritz, Literaturhaus Europa, 26. Juli 2017
Vier Erzählungen verflochten zum Prosakunstwerk vom Rang eines Panoramas des 20. Jahrhunderts. […] Das schmale Bändchen ist ein Wunder an Sprache und Atmosphäre.
Heniz Sichrovsky, ORF Fernsehen, Sendung „erlesen“, 18. Juli 2017
Der Autorin gebührt große Bewunderung für die scheinbar spielerische Fingerfertigkeit, mit der sie den Soldaten Jacob, der Vater wurde, ohne jemals davon zu erfahren, und fern der Heimat sterben musste, mit der Hedda, die ihren Platz in der Welt nicht so recht finden kann, in eine direkte Beziehung zueinander setzt. 160 Seiten Text, der mindestens noch einmal so viel dem Leser selbst überlässt. So sollte Literatur sein!
Ulrike Sárkány, NDR Lesezeit, Juni 2017
Wolffs Sprache hat einen poetischen Sog, dem man sich schwer entziehen kann.
Christina König, Drehpunkt Kultur, 23. Mai 2017
Iris Wolff ist eine sanftmütige Kämpferin, mit einer behutsamen Sprache, die der Besserwisserei entbehrt. Eine Individualistin, die so schreibt, wie sonst niemand, ist sie sowieso.
Anton Thuswalnder, Salzburger Nachrichten, 5. April 2017